Mont Blanc 4807m - Ueber den Bossesgrat hinauf zum "Monarchen" -
"Eigentlich ist alles nur ein Sehnen auf die letzten Meter ...
Diese letzten Schritte, ja,
die tun richtig gut. Und dann oben.
Zeit zum Atmen, Zeit zum Sehen, Zeit zum Staunen."
Reinhard Karl
Der Mont Blanc, der mit seinen 4807m alle Berge der Mont-Blanc-Gruppe überragt, ist auch der höchste Berg Westeuropas. Zu Zeiten als man noch in den Bergen Drachen
und böse Geister vermutete, galt das Betreten der hohen Berge als lebensgefährlich und unsinnig.
Im Jahre 1760 reiste der Naturforscher Horace-Benedict de Saussure von Genf nach Chamonix und verspürte etwas Ungewöhnliches, nämlich das Verlangen auf den Brevent 2525m zu steigen. Ein nach dem Volksglauben verantwortungsloses Unterfangen. Vom Brevent aus sah er die unzähligen Gipfel mit dem Mont Blanc als höchster Erhebung, der damals noch den Namen "Montagne Maudite", also "Verfluchter Berg", trug. Er erkannte dieses ausserordentliche Werk der Schöpfung und sein Forscherherz wurde ergriffen von dem Wunsch nach einer Besteigungs-Möglichkeit zu suchen. In das Tal zurückgekehrt, liess er bekanntmachen, dass denjenigen, welche eine Aufstiegsroute auf den Mont Blanc fänden, eine beträchtliche Summe in Goldtaler zuständen. Daufhin gab es mehrere Versuche.
Doch erst am 8. August 1786 gelang dem Kristallsucher Jaques Balmat und dem Arzt Michel-Gabriel Paccard die staunenswerte Leistung, diesen Grössten als erste zu besteigen. Bereits am 1. August 1787 erreichte auch Saussure mit Balmat als Führer voller Begeisterung den Gipfel und nahm dort oben vergleichende barometrische Messungen vor. Die Ergebnisse bewiesen dann, dass der Mont Blanc der höchste Berg Europas ist. Inzwischen ist er einer der meistbesuchten 4000er in unserer Alpen.
Saussures Erfolg wurde überall in den gebildeten Kreisen Europas diskutiert, und der Mont Blanc kam "in Mode" und damit auch das Bergsteigen in den Alpen.